Chronik der Feuerwehr Lauterbach
1900
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Lauterbach. Leider existieren keine Protokolle zu der Gründungssitzung. Eine Stammliste vom 1. Januar 1900 dokumentiert jedoch, dass sich 32 Mitglieder als aktiv Feuerwehrdienstleistende registrieren ließen. Zum ersten Vorstand wurde der gräfliche Revierförster Josef Gierster gewählt. Christian Hartmann wurde zum ersten Kommandanten und Heinrich Eder zum Schriftführer ernannt. Das Amt des Kassiers erhielt Baltasar Hellmeier und Zeugwart wurde Peter Höchendorfer. Als Zugführer sind Johann Socher, Anton Oswald und Georg Winter gelistet. Gregor Fritz war Hornist und Johann Anderl Sanitäter. Zudem sind 14 Spritzenmänner für das Pumpen eingeteilt sowie 8 Steiger, deren Aufgabe die Brandbekämpfung war. Der erste monatliche Mitgliedsbeitrag betrug seinerzeit 20 Pfennig, so berichtet das Kassenbuch. Weiterer Eintragungen sind Ausgaben für Ballmusik oder die Fahnenweihe in Odelzhausen und Olching. Dem Schneider Heckenstaller hat man für die Montur einmal 29 Mark und einmal 57 Mark bezahlt.
1901 Bezirksfeuerwehrverbandstag am 9. Juni in Indersdorf geleitet von Bezirksfeuerwehrvertreter A. Mayerbacher. Hier wurde die Gründer der Lauterbacher Wehr und der Feuerwehr Niederroth offiziell verkündet. Heute gibt es diesen Verband nicht mehr, die Zuständigkeit ist an das Landratsamt in den Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes übergegangen.
1911 wurde eine Handpumpe angeschafft. Der Spritzenkauf ist leider nicht dokumentiert. Es ist davon auszugehen, dass diese Kosten von der Gemeinde getragen wurden. Im selben Jahr wurde ein erstes Feuerwehrhaus angeschafft.
1922 brannte das „Ziegler“-Haus komplett ab. 1926 wurde das Anwesen beim „Schusterlehnhard“ heute Socher (Ott) opfer der Flammen. 1933 wurde ein Brandeinsatz beim Sattler verzeichnet und 1937 brannte es beim Grubhof lichterloh. Auch in München musste die Lauterbacher Wehr gegen Ende des Krieges aushelfen, wenn wieder ein verheerender Bombenangriff vorüber war. In dieser Zeit wurden auch Frauen für den Feuerwehreinsatz rekrutiert.
1941 wurde die Motorspritze angeschafft welche damals bereits die Leistung von 800l/min lieferte, wie heutige tragbare Pumpen.
1952 Am 22.Mai forderte ein schwerer Brand den Einsatz der Lauterbacher. Das gesamte Anwesen beim Schlämmer wurde vernichtet. Das beherzte Eingreifen der Feuerwehrler schütze die Wirtschaft Haas vor einem Übergriff der Flammen.
1954 zerstörte ein großes Feuer Stall und Stadel beim Groß in Priel. Zum großen Erstaunen war hier auch die Flugplatzfeuerwehr von Fürstenfeldbruck mit einem Schaumlöschzug angerückt.
1960 fiel der Holzstadel beim Sailer den Flammen zum Opfer und ein Großbrand in Hilpersried ist verzeichnet.
1964 Das alte Feuerwehrhaus, welches auf dem Grund des Anwesens Egger am heutigen Huberanger stand, wich einem Neubau auf Gemeindegrund im „Kieskübel“. Das alte Feuerwehrhaus wurde früher schon mal als Leichenhaus missbraucht, wenn ein Fremder auf Gemeindeflur ums Leben kam und nicht sofort überführt werden konnte.
1966 verheerendes Hochwasser in Lauterbach
1971 Beschaffung einer neuen Pumpe, dies uns bis ins Jahre 2015 begleitet. In diesem Jahr ereignete sich zudem ein Großbrand in Rennhof, bei dem ein Stadel und der Stall abbrannten.
1977 und 1980 sind schwere Hochwasser verzeichnet.
1986 am 3. September war ein Großbrand in Sulzemoos beim Hofreiter, bei dem auch das Eingreifen der Lauterbacher gefordert war.
1991 brannte es im Wald des Grafen Hundt. Die Schutzhütte der Waldarbeiter wurde vollständig in Schutt und Asche gelegt.
1993 am 29. Juni wurde die Fahne der Feuerwehr Lauterbach festlich eingeweiht. Kommandant Josef Sailer richte in der Festschrift ein herzliches „Vergelt’s Gott“ an die zahlreichen Unterstützer. Brautmutter war Anni Mayr und als Fahnenbraut begleitete Doris Sailer. Stolz stand uns auch unser Patenverein, die Feuerwehr Kreuzholzhausen unter der Führung von Johann Reiser, zur Seite.
2001 Gemeinsam mit unserem Patenverein feierten wir unser 100-jähriges Bestehen.
2004 war ein Meilenstein für unsere kleine Feuerwehr. Wir verabschiedeten unseren treuen Begleiter, einem Tragkraftspritzenanhänger (TSA), und begrüßten unser Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF 44/1). Damit waren wir nun unabhängig von einer Zugeinheit für den Anhänger. Endlich war es möglich 6 Mann direkt zum Einsatzort zu Transprotieren ohne hierfür private Fahrzeuge zu nutzen.
2006 wurde aus eigener Kasse ein VW T4 Bus erworben. Dieser wurde unter großen Einsatz der Feuewehrler zu einem einsatzfähigen Mehrzweckfahrzeug umgebaut und dient uns bis heute als zuverlässiges Einsatzmittel um 8 Einsatzkräfte und zusätzliches Material zu transportieren. Zudem ist dieses Fahrzeug für unsere Nachwuchsarbeit unabdingbar geworden.
2010 hatte auch das alte Feuerwehrgebäude ausgedient. An selber Stelle sollte unser moderner Neubau entstehen. So duften wir während der Bauphase im Stadel vom Grafen Hundt unterkommen. Mit viel Eigenleistung und Engagement entstand innerhalb kurzer Zeit ein funktioneller Bau. Mit Schulungsraum und einer durchdachten Architektur ist er zum Vorzeige-Feuerwehrhaus in der Region geworden.
2015 erreichten wir einen weiteren technischen Meilenstein. Ein mittleres Löschfahrzeug wurde angeschafft. Dieses Einsatzmittel führt 600 Liter Wasser mit sich und entspricht genau unserem Bedarf. Atemschutz kann bereits während der Anfahrt angelegt werden und bringt uns eine weitere Zeitersparnis.
Kommandanten seit der Gründung:
Christian Hartmann |
1901-1907 |
Johann Socher |
1907-1926 |
Peter Höchendorfer |
1926-1934 |
Georg Fischer |
1934-1954 |
Simon Socher |
1954-1968 |
Josef Sailer |
1968-1996 |
Erwin Heinzinger |
1996-2010 |
Andreas Bigelmaier |
2010-2014 |
Katharina Schmid |
2014-aktuell |