Intensive Woche mit Feuer, Unwetter und Hochwasser 

Sonntag, 02.06.2024

Eine einsatzreiche Woche findet am Abend des 1. Juni ihren Höhepunkt. Bereits am Montag 27.05. forderte der starke Regen unseren Einsatz. In Palsweis drückte das Wasser in einen Keller und die eingesetzte Pumpe schaffte die Wassermassen nicht mehr aus dem Gebäude. Mit Wassersauger und Tauchpumpe konnten wir die Kellerräume wieder in einen trockeneren Zustand versetzen.

Am Mittwoch fanden die Unwettereinsätze eine kurze Unterbrechung durch ein kleines Feuer in Priel, das mit Hilfe unserer 600 Liter im Tank ein schnelles Ende fand.

Am Freitag, 31.05. verschlechterte sich die Wetterlage zunehmend, sodass zunächst am Nachmittag einige Kellerschächte von Wasser befreit werden mussten, um ein Eindringen ins Gebäude zu verhindern und minimieren. Gegen 19:30 Uhr wurde das Überlaufbecken am Ortseingang von Lauterbach durch Pumpeneinsatz abgesenkt. Hier sind anliegenden Hänge bereits eingerissen.

Der nächste Morgen zeigte dann einen massiven Anstieg aller Gewässer in und um Lauterbach herum. Große Teile der Gemeinde waren bereits überschwemmt und der anhaltende Regen spitzte die Lage zunehmen zu. Unsere Einsätze starteten mit der Kontrolle des Überlaufbeckens und anderer Überschwemmungsflächen und deren Abläufe. Auf der Kreisstraße wurden Abläufe gereinigt, um die Wassermassen zuverlässig ablaufen zu lassen. Erste Nachbarfeuerwehren wurden bereits zum Sandsack füllen einberufen. 

Als Nächstes wartete ein vollgelaufener Keller in der Ringstraße auf uns. Während der Anfahrt wurden wir zu einem weiteren Einsatz gefunden. Zwischen Palsweis und Thal hat sich ein Verkehrsunfall mit Verletzten, darunter ein Kleinkind, gemeldet.

Dieser Einsatz wurde zunächst priorisiert. Vor Ort zeigte sich zum Glück die Lage weniger schlimm als die Meldung erlaubte. Die Fahrerin ist trotz Absperrung von Palsweis Richtung Thal gefahren. Dort stand die Straße in der Senke vor dem Ortseingang jedoch ca. einen halben Meter unter Wasser und das Auto versagte den Dienst. Mit etwas Muskelkraft und Mut zu nassen Füßen bewegten wir das Fahrzeug aus den Fluten. Die Frau erlitt einen leichten Schock und wurde durch uns bestreut. 

Leider war diese Fahrerin kein Einzelfall, den bereits wenige Minuten nachdem wir die Patientin sicher übergeben hatten fuhr ein weiteres Fahrzeug trotz Absperrung und Feuerwehrfahrzeug auf der Fahrbahn in die überflutete Fläche und blieb ebenfalls liegen. 

Auch diesem Pkw-Lenker halfen wir mit kräftigem Schieben aus der selbstverschuldeten Lage.

Darauf folgte eine kleine Serie von überfluteten Kellern in Palsweis-Moos und Lauterbach. Ein Teil der Truppe wurde ab 14:30 Uhr zur Sandsackabfüllung nach Günding an den Bauhof beordert.

Nach einer kurzen Verschnaufpause von knappen 2 Stunden, startete um 20:55 Uhr ein lange Einsatznacht für unsere Gemeindefeuerwehren in Günding. Die Maisach forderte einen massiven Personaleinsatz von Feuerwehr und THW. Die Lauterbacher Wehr stellte mit 16 Frauen und Männer eine der größten Gruppen. Wir bauten gemeinsam mit dem THW einen Damm entlang der aktuellen Baustelle der Maisachbrücke auf Seiten der Bulachstraße. Ein weiterer Teil von uns sicherte den Transformator vor dem steigenden Wasserpegel und beförderte nach Möglichkeit das Wasser aus den Straßen.

Gegen 03:00 Uhr am Sonntag konnte Lauterbach aus eigener Kraft einen Personalwechsel durchführen und 6 Einsatzkräfte rückten zur Ablöse nach. In diesen nächtlichen Stunden wurden die Dämme kontrolliert und weitere Einsatzstellen innerhalb von Günding angefahren, um den Wassermassen so viel wie möglich entgegenzusetzen. Weitere 6 Stunden später hieß es dann auch für diese Kameraden "Abrücken". Einsatzende 8:45 Uhr. Insgesamt waren 23 Lauterbacher fast 24h im Einsatz. 

Die Lage bleibt weiterhin angespannt auch wenn sich erste Pegel absenken.